„Fracking durch die Hintertür“

16.12.13 –

Grüne kritisieren Aussagen des Koalitionsvertrages

Brakel. Der Brakeler Ortsverband von BÜN DNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert, was in Berlin zum Fracking ausgehandelt worden ist. Beim Fracking wird unter Chemikalieneinsatz mit hohem Druck Gestein aufgebrochen, damit Gas entweichen kann. „Beim oberflächlichen Durchlesen des Koalitionsvertrages klingen die Aussagen gut, beim genauen Lesen stellen sie jedoch keinen Fortschritt dar“, so Hans-Georg Harrer , Ortsverbandsprecher. Ein Moratorium ersetze kein eindeutiges Verbot des Fracking. „CDU/CSU und SPD setzen lediglich auf Regelungen, die schon bereits auf den Weg gebracht worden sind. Das ganze wird dann als wirksames Fracking-Verbot verkauft.“ Statt Änderungen bei Bundesbergrecht vorzunehmen, um Fracking zu untersagen, werde lediglich ein Prüfauftrag über die Risiken der Technik verabschiedet.

„Wo bleibt da der angebliche Einsatz des heimischen Landtagsabgeordneten der CDU, Hubertus Fehring gegen das Fracking?“ fragt Harrer. Noch im Frühjahr habe er sich für ein Verbot von Fracking durch wassergefährdende Stoffe eingesetzt. Einschränkend jedoch hatte er bereits erklärt, es müssten zunächst neue Techniken entwickelt werden, die jegliche Gefährdung ausschlössen.

Zusammen mit den Aussagen des Koalitionsvertrages ermöglichten solche Formulierungen „ein Fracking durch die Hintertür“, so die Grünen. Die nächsten Schritte bestünden dann in zahnlosen Umweltprüfungen und gekauften Gutachten von willfährigen Instituten verfasst, um den Energieriesen die Möglichkeiten für Zugriffe auf riesige Gewinne zu Lasten von Mensch und Natur zu machen.

„Wir fordern die Bürgerinnen und Bürger auf, allen Versuchen dieser Wischi-Waschi-Formulierungen zu widerstehen und Fracking eine eindeutige Absage zu erteilen.“ Dies könne man schon jetzt tun, indem man sich in die Unterschriftenliste von www.stop-fracking-owl.de einträgt.

Hinweis zur beigefügten Fracking-Gebietskarte (Fracking_Texas.pdf):

Die vielen weißen Rechtecke, die über viele Quadratkilometer sich über die Landschaft erstrecken, sind Bohranlagen oder Wasserbassins zur Aufnahme des Flowback (Frackingchemikalien). Diese Aufnahme macht deutlich, wie sehr ein Landschaftsraum durch Fracking verwüstet wird. Zu den Anlagen kommt noch das dichte zusätzliche Straßennetz, das zur Erschließung für den Betrieb der Anlagen notwendig ist. Allein aus dieser Industriealisierung und damit Zerstörung der Landschaft wird deutlich, dass Fracking in einem so dicht besiedelten Land wir die Bundesrepublik gar nicht geht. Texas hat eine Einwohnerdichte von 34 E/km2, NRW 528 E/km2. Es geht also nicht allein um die Gefährdung unseres Grundwassers durch den Einsatz giftiger Chemikalien und die Schaffung ungewollter neuer Wasserwegsamkeiten.
Daher ist Fracking grundsätzlich abzulehnen und darf nicht durch die Hintertür einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ermöglicht werden, wie es im Koalitionsvertrag steht!

Die Fracking-Gebietskarte ist ganz aktuell und spricht für sich!

 


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