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20.05.15 –
Brakel. Der Kreisverband Höxter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN trauert um eine seiner unermüdlichsten Kämpferinnen für eine gesunde Umwelt, Frieden und soziale Gerechtigkeit in der Welt. "Sie war in der Gründungszeit der Grünen ein Motor in der politischen Arbeit und unerschütterlich in ihrem Optimismus für eine gerechte Zukunft." Meinolf Schulte, Ortsverbands- und Fraktionssprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Brakel, war zusammen mit anderen Parteifreunden noch wenige Tage vor ihrem Tod an ihrem Sterbebett. Am 30. April verstarb Frau Landgraf mit 85 Jahren in Neukirchen-Schwarmstadt nach langer Krankheit.
Im Brakeler Stadtrat trat sie für eine Fußgängerzone ein und stritt für die Selbständigkeit der Dörfer. Der zunehmenden Massentierhaltung in den Heggegemeinden rund um Brakel versuchte sie durch öffentlichkeitswirksame Einwendungen Einhalt zu gebieten. Die Schließung der meisten Brakeler Brunnen durch eine zu hohe Nitratbelastung waren ihr ein Gräuel. Hans-Georg Harrer, einst Fraktionskollege von Landgraf versucht ihre politische Arbeit zu umschreiben: "Der Einsatz für eine atomwaffenfreie Zone und die Einstellung des Atomkraftwerkes Würgassen waren Ausdruck ihres Lebensthemas: Frieden für Menschen und Mitwelt."
1930 in Gollnow/Pommern geboren, besuchte sie nach dem Abitur und einer sechsjährigen Tätigkeit als Buchhalterin und Kontoristin die Höhere Fachschule für Sozialpädagogik in Wuppertal. 1958 leistete sie ein Anerkennungspraktikum bei der Inneren Mission in Oberhausen und ein Praktikum bei der Westfalenhütte in Dortmund ab.
1961 richtete sie die Dienststelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Gelsenkirchen ein und betrieb die Geschäftsführung. Von 1964 bis 1969 absolvierte Maja Landgraf ein Studium zum Diplom-Volkswirt an der Universität Köln. Nach einer einjährigen Tätigkeit als Personalleiterin war sie bis zu ihrer Pensionierung nach zwischenzeitlichem zweiten Staatsexamen, Lehrerin und Studienrätin an den Berufsfachschulen in Emden und zuletzt in Brakel. Hier ist ihr hohes Engagement für Frieden, Umwelt und soziale Gerechtigkeit in Schule und Kommunalpolitik unvergessen. 1979 gründete sie zusammen mit Gleichgesinnten in Warburg die "Grüne Liste Umweltschutz" und gehörte 1980 zu den "Urgrünen", die den Kreisverband Höxter gründeten. Bis 1992 leitete sie die Kreiskasse der Grünen und war stets der Motor und 1980 die erste Landtagskandidatin der Grünen im Kreis. 1984 zog sie zusammen mit zwei weiteren Grünen in den Brakeler Stadtrat ein, dem sie auch nach der Kommunalwahl 1989 wieder angehörte. Zur Fraktionssprecherin gewählt war sie in zahlreichen Ausschüssen tätig. Daneben sorgte sie sich um behinderte Jugendliche vor Ort und in dem rumänischen Heim in Buzan, wo die fehlende materielle und räumliche Ausstattung schlimme Zustände angenommen hatte.
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