Kleinbäuerliche Landwirtschaft fördern

Die Existenz der bäuerlichen Landwirtschaft und damit von mehreren hunderttausend Menschen ist gefährdet. Diese zerstörerische Politik entwickelt die Agrarpolitik der Europäischen Union nicht nur innerhalb Europas, sondern über eine aggressive Exportpolitik mit Dumping-Preisen vor allem gegenüber den Ländern der "Dritten Welt". Wir setzen uns ein für die Rückkehr zu einer Agrarpolitik, die sich nach regionalen Gegebenheiten und Traditionen orientiert. Ziel ist der Umstieg auf den ökologischen Landbau.

Die Entwicklung der Landwirtschaft, die wir bereits in unserem Kommualwahlprogramm 1984 beschrieben haben, hat sich leider bestätigt. Der Boden wird in der Landwirtschaft zwangsläufig nur noch als industrieller Faktor gesehen, auch der Wasserhaushalt und der Landschaftsverbrauch sind industriellen Zwängen unterworfen. Wir erleben auch in Brakel verstärkt einen Verdrängungswettbewerb zugunsten der großen landwirtschaftlichen Betriebe, die mit Massentierhaltung und den daraus resultierenden Folgen zu überleben versuchen.

Die Folgen bekommen alle Bürger der Region zu spüren. Die von den großagrarischen Betrieben hergestellten Produkte verlieren an Qualität, und unser wichtigstes Lebensmittel, das Wasser, unterliegt einer schleichenden Vergiftung durch Gülle und Pestizideintrag.

Klärschlämme sind sowohl für die Stadt als auch für die Bauern ein Problem. Deshalb muss es in unser aller Interesse liegen, dass die Stoffe, die wir durch Abfluss, Toilette und Dusche in die Kläranlage schicken, von Giftstoffen möglichst frei ist. Hier muss die Industrie besonders in die Pflicht genommen werden. Die Erzeugerhaftung muss ausgeweitet werden, damit Klärschlämme künftig nicht als giftiger Sondermüll verbrannt werden müssen, sondern nach vorheriger Kontrolle als Dünger in der Landwirtschaft einsetzbar bleiben.

Die wesentlichen Weichen für die Landwirtschaft werden im Rahmen der Europäischen Union, aber auch von der Bundesregierung gestellt. Im Europaparlament und in einem Bundestag mit endlich geänderten Mehrheiten zugunsten einer ökologisch orientierten Landwirtschaft werden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN versuchen, andere Erzeugungs- und Vermarktungsstrukturen umzusetzen.

Doch auch im kommunalen Bereich können wir gegensteuern, indem wir uns dafür einsetzen:

  • ortsnahe Direktvermarktung zu fördern mit dem Ziel ökologisch orientierte Landwirtschaft zu erweitern;
  • anstelle einer industrialisierten Massentierhaltung treten wir ein für artgerechte Tierhaltung;
  • naturschützende Maßnahmen an landwirtschaftliche Betriebe gegen angemessene Vergütung zu übertragen;
  • naturschützender Maßnahmen im Landschaftsplan festzusetzen, damit  gewährleistet wird, dass Ausgleichsregelungen für die Landwirtschaft durchgesetzt werden können.
  • dass Gülleverwertungsanlagen errichtet werden, um:
  • den Geruchsfaktor zu beseitigen,
  • das für die Wälder und Pflanzen giftige Ammoniak und das auch für den Treibhauseffekt verantwortliche Methangas einer sinnvollen Verwertung (z.B. in einem Blockheizkraftwerk) zuzuführen,
  • die so behandelte Gülle als Langzeitdünger zur Verfügung zu stellen,
  • unser Trinkwasserreservoir nicht weiter zu belasten.

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